Forschung: Einbeiniges Hüpfen baut nachweislich Knochen auf

 

Seit den 1800er Jahren ist bekannt, dass eine ungewöhnliche Belastung des Knochens ein Signal an den Knochen sendet, stärker zu werden.  Es handelt sich dabei um das sogenannte Wolffsche Gesetz.

 

Das Wolffsche Gesetz (Wolff-Transformationsgesetz, engl. Wolff’s law, Original: Das Gesetz der Transformation der Knochen – 1892) wurde vom Berliner Anatom und Chirurgen Julius Wolff (1836–1902) im 19. Jahrhundert aufgestellt.

 

Es besagt, dass der Knochen sich aufbaut und an Festigkeit und somit auch die Knochendichte zunimmt, wenn er belastet wird. Wird der Knochen hingegen nicht oder nur wenig belastet, baut er sich ab.

 

Wir sehen diese Auswirkungen „im Alltag“ so mancherorts. Rechtsarmige Tennisspieler haben stärkere rechte Arme. Niemand findet das überraschend!

 

Wenn wir aber über unsere Beine und Hüften nachdenken, fällt uns das Nachvollziehen womöglich schwerer. Meine Vermutung ist, wir haben irgendwann aufgehört, uns wie die Kinder zu benehmen. Und neugierig zu sein.

 

 

Bahnbrechende Studie

 

Die bahnbrechende Studie, die ich hier detailliert beschreibe, handelt vom Aufbau der Knochenstärke durch Hüpfen, und für prä- und postmenopausale Frauen, die an der Stärkung der Knochen interessiert sind, sind es hüpfende gute Nachrichten!

 

Bereits 1994 dokumentierten britische Forscher, dass prämenopausale Frauen mit einem Sprungprogramm die Knochendichte aufbauen konnten. Genauer gesagt, gewannen die Frauen mehr als 4% an Knochendichte in den Trochanteren der Hüfte, wenn sie 50 Sprünge pro Tag über einen Zeitraum von 6 Monaten machten.

 

Auch im Jahr 2010 konnte gezeigt werden, dass prämenopausale Frauen mit einem ähnlichen Sprungprogramm ihre Knochendichte in der Hüfte erhöhen.

 

 

Manchmal braucht es meherere Forschungsansätze

 

Von diesen Erfolgen beflügelt, gingen die Forscher der Frage nach, ob auch Frauen nach der Menopause durch Springen ihre Knochendichte aufbauen können. Leider war die Antwort nein.

 

Dieselben Forscher, die bei prämenopausalen Frauen Erfolg mit Sprungübungen hatten, berichteten, dass Springen bei postmenopausalen Frauen keine Knochendichte aufbaut. Glücklicherweise bewiesen spätere Forschungen das Gegenteil.

 

Nach der fehlgeschlagenen Forschung zum Springen nach der Menopause wurde angenommen, dass ältere Menschen mit einer Sprungübung keine Knochen aufbauen können.

 

Dies wurde bis 2013 angenommen, als eine andere Gruppe von britischen Forschern testete, ob ältere Männer mit einbeinigem Hüpfen Knochendichte aufbauen können. Es wurde festgestellt, dass es erfolgreich war. 

 

Siebzigjährige Männer bauten beeindruckende Knochenstärke auf, indem sie 50 einbeinige Hüpfer am Tag machten. Wenn du meinen Blog über diese Hüpfstudie mit älteren Männern liest (inklusive Video), wirst du feststellen, dass ich spekuliert habe, dass ältere Frauen den gleichen Nutzen mit diesem Hüpfprotokoll erzielen würden.

 

In der Tat wurde diese Hypothese bereits getestet. Sieben Jahre nach der Hopping-Studie mit älteren Männern haben britische Forscher zum ersten Mal bewiesen, dass auch ältere Frauen mit einbeinigem Hüpfen sicher Kraft aufbauen können.

 

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Details der bahnbrechenden Studie an Frauen im Alter von 55 bis 70 Jahren

 

  Die klinische Studie untersuchte Veränderungen der Knochenmineraldichte und des Knochenmineralgehalts, der Knochenbiegekraft und der Knorpelgesundheitsmarker.

 

    Vor dem Hüpfen gab es ein 5-minütiges Stretching-Warm-up.

    Die Studienteilnehmer begannen mit sehr wenigen einbeinigen vertikalen Sprüngen pro Tag und arbeiteten sich mit der Zeit auf 50 Sprünge pro Tag für eine Gesamthüpfzeit von 3-4 Minuten hoch.

    Die Anzahl der Sprünge wurde schrittweise erhöht, um 5 Sätze von 10 Sprüngen zu erreichen.

    Zwischen den einzelnen Sätzen wurden 15 Sekunden Pause eingelegt.

   In Woche 6 hüpften die Frauen in alle vier Richtungen: vorne, hinten und auf beiden Seiten. Das Rotationshüpfen stimulierte verschiedene Teile der Hüfte.

    Nach 6 Monaten wurden die Veränderungen im hüpfenden Bein mit denen des Kontrollbeins (kein Hüpfen auf diesem Bein) verglichen.

 

Forschungsergebnisse

 

Die postmenopausalen Frauen erzielten einen Zuwachs an Knochenstärke, Knochendichte und Knochenmineralgehalt im Hüpfbein (das Bein, das „belastet“ wurde).

    Die Knochenstärke nahm im Hüpfbein um 3,18% zu, während die Knochenstärke im Kontrollbein abnahm.

    Die Hüft-Hals-Knochendichte nahm im trainierten Bein zu, während sie im Kontrollbein abnahm.

    Auch der Knochenmineralgehalt nahm im Hüpfbein zu, während er im Kontrollbein abnahm.

 

 

Die Fersenhüpfer sind für das Kniegelenk ungefährlich

 

Diese Übung zum Knochenaufbau führte zu keinen schädlichen Auswirkungen auf den Knorpel, noch gab es ein Fortschreiten der Osteoarthritis bei diesen älteren Frauen.

 

Tatsächlich wurde eine spontane Auflösung von Knorpelproblemen im Trainingsbein und im Kontrollbein festgestellt.

 

 

Meine eigene Erfahrung

 

Seit über 15 Jahren biete ich ein Programm an, das ein effektives Programm für alle darstellt, die ihre Knochensundheit steigern oder erhalten möchten. Es heisst Knochen fürs Leben. Denn dein Schicksal hängt vom Schicksal deiner Knochen ab.

 

Gerne kannst du dich intensiver informieren.

 

Mir ist wichtig, dass Menschen mobil bleiben und auch ihr hohes Alter als eine Lebenszeit erfahren, in denen sie selständig und für sich stimmige Entscheidungen treffen können.

 

Auch vielbeschäftigte Menschen liegen mir am Herzen, denn als Coach und Inhaberin eines kleine Start-Ups weiß ich, dass man sich die Zeit für sich nehmen muss.

 

 

Was solltest du vor einem intensiven Hüpftraing tun?

 

Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein Hüpfprogramm auszuprobieren und einen T-Wert vom -3,5 hast, so solltest du  bitte deinen Arzt, Gesundheitsberater oder Physiotherapeuten kontaktieren, um herauszufinden, ob es zu dir passt.

 

Solltest du nicht am Hüpfen interessiert sein, gibt es viele Möglichkeiten, deine Knochen sicher zu belasten.

 

Schreibe mir bitte deine Erfahrungen oder Bemerkungen in das Kommentarfeld.

Last Updated on April 10, 2021 by Dr. Ruth Mischnick